Kapitel 6: Versteckte Hinweise

Kapitel 6: Versteckte Hinweise

Das unscheinbare Rathaus im Zentrum des Dorfes

Max beschloss, sich die alten Akten im Rathaus anzusehen. Er hoffte, dort mehr Informationen über Peter und Heinrich zu finden. Das Rathaus war ein kleines, unscheinbares Gebäude im Zentrum des Dorfes, und die Akten wurden in einem staubigen Archiv im Keller aufbewahrt. Nachdem er sich durch zahlreiche alte Dokumente gewühlt hatte, stieß Max schließlich auf einige interessante Unterlagen.

Er fand Briefe und Aufzeichnungen, die auf eine alte Fehde zwischen den Familien von Blankenfeld und Heinrichs Familie hinwiesen. Es ging um Landrechte und alte Schulden, die nie beglichen worden waren. Eine Notiz fiel ihm besonders ins Auge. Sie stammte von Peter und war kurz vor seinem Tod geschrieben worden. In der Notiz deutete Peter an, dass Heinrich nicht fortgegangen sei, sondern dass ihm etwas Schlimmes zugestoßen war. Es war die erste konkrete Spur, dass Heinrichs Verschwinden kein Zufall gewesen war.

Max beschloss, die Notiz Sophie zu zeigen. Vielleicht konnte sie ihm helfen, die Bedeutung zu entschlüsseln. Als er zurück zum Anwesen ging, sah er Sophie im Garten arbeiten. Er ging zu ihr und zeigte ihr die Notiz.

„Das ist beunruhigend“, sagte Sophie nachdenklich. „Wenn Peter die Wahrheit sagte, dann könnte Heinrichs Verschwinden tatsächlich ein Verbrechen gewesen sein.“

„Wir müssen mehr über Peter herausfinden“, sagte Max. „Vielleicht gibt es noch jemanden im Dorf, der sich an ihn erinnert.“

Am nächsten Tag suchte Max das Gespräch mit den älteren Dorfbewohnern. Er traf Greta, die ältere Schwester von Heinrich und Peter, die immer noch im Dorf lebte. Sie wohnte in einem kleinen, gepflegten Haus am Rande des Dorfes.

„Greta, ich brauche deine Hilfe“, sagte Max, als er sie auf ihrer Veranda traf. „Ich versuche herauszufinden, was mit Heinrich und Peter passiert ist. Kannst du mir etwas über die Zeit vor ihrem Verschwinden erzählen?“

Greta seufzte tief und nickte. „Es ist eine traurige Geschichte, Max. Heinrich und Peter waren beide gute Männer, aber die Spannungen mit der Familie von Blankenfeld haben ihre Leben zerstört. Peter war immer der Beschützer von Heinrich, und als Heinrich verschwand, brach es ihm das Herz. Er hat nie aufgehört, nach der Wahrheit zu suchen.“

„Glaubst du, dass Peter etwas über Heinrichs Schicksal wusste?“ fragte Max.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Greta. „Aber ich weiß, dass Peter kurz vor seinem Tod sehr aufgewühlt war. Er sprach oft davon, dass er Beweise gefunden hatte, die Heinrichs Unschuld beweisen würden.“

Max wusste, dass er diese Beweise finden musste. Vielleicht waren sie der Schlüssel zur Lösung des Falls.

Zurück im Anwesen von Blankenfeld machte sich Max erneut auf den Weg zum Schuppen. Die Dokumente, die er zuvor gefunden hatte, könnten weitere Hinweise enthalten. Er durchsuchte die Kiste gründlich und fand schließlich einen doppelten Boden. Darin war ein altes Tagebuch versteckt, das Heinrich gehörte.

Das Tagebuch enthielt detaillierte Aufzeichnungen über Heinrichs Leben und seine Beziehung zu Frau von Blankenfeld. Es war offensichtlich, dass sie sich sehr geliebt hatten. Heinrich beschrieb auch die Spannungen mit den Dorfbewohnern und die Drohungen, die er erhalten hatte.

Ein Eintrag fiel Max besonders ins Auge. Heinrich schrieb von einem geheimen Treffpunkt, einem alten Versteck in den Klippen, wo er und Frau von Blankenfeld sich oft trafen. Er erwähnte auch, dass er dort wichtige Dokumente versteckt hatte, die ihre Unschuld und die Wahrheit über die Landstreitigkeiten beweisen könnten.

Max wusste, dass er dieses Versteck finden musste. Vielleicht waren dort die Beweise, die Peter gesucht hatte. Er beschloss, sich sofort auf den Weg zu machen. Die Klippen waren gefährlich, besonders bei schlechtem Wetter, aber er hatte keine andere Wahl.

Er machte sich auf den Weg zu den Klippen und suchte nach dem beschriebenen Versteck. Die Wellen schlugen donnernd gegen die Felsen, und der Wind pfiff ihm um die Ohren. Schließlich fand er eine kleine Höhle, die durch einen schmalen Pfad zugänglich war. Er kletterte vorsichtig hinunter und betrat die dunkle Höhle.

In einer Nische fand er eine alte Kiste, die mit einem schweren Schloss versehen war. Max öffnete die Kiste und fand darin alte Dokumente und Fotos, die die Beziehung zwischen Heinrich und Frau von Blankenfeld belegten. Es waren auch Landkarten und Verträge dabei, die die illegalen Landübernahmen der Familie von Blankenfeld aufdeckten.

Max wusste, dass er einen wichtigen Durchbruch erzielt hatte. Er brachte die Kiste zurück zum Anwesen und zeigte die Dokumente Sophie. Sie war schockiert über das Ausmaß der Entdeckungen.

„Das erklärt so vieles“, sagte Sophie leise. „Heinrich und Frau von Blankenfeld wurden Opfer einer großen Ungerechtigkeit. Diese Beweise könnten endlich die Wahrheit ans Licht bringen.“

Max wusste, dass er diese Beweise nutzen musste, um das Rätsel um das Verschwinden von Frau von Blankenfeld zu lösen. Doch es gab noch viele offene Fragen. Was war mit Heinrich wirklich passiert? Und wer war für das Verschwinden von Frau von Blankenfeld verantwortlich?

Er wusste, dass die Antworten in der Vergangenheit des Dorfes lagen. Max war entschlossen, jedes Geheimnis zu enthüllen, das im Schatten der alten Fehden verborgen war.

Zurück