Kapitel 4: Geheimnisse im Garten

Kapitel 4: Geheimnisse im Garten

Der Garten ist in voller Blüte mit duftendem Lavendel und Rosen.

Der nächste Morgen brachte strahlenden Sonnenschein und eine kühle Brise vom Meer. Max fühlte sich nachdenklich, als er durch den Garten des Anwesens von Blankenfeld schlenderte. Die Erinnerungen an die Zeiten, als er hier als Gärtner gearbeitet hatte, kamen ihm wieder in den Sinn. Doch diesmal war er nicht hier, um Blumen zu pflegen, sondern um Geheimnisse zu lüften.

Der Garten war in voller Blüte. Max erinnerte sich an die vielen Stunden, die er hier verbracht hatte, das Unkraut zu jäten, Büsche zu schneiden und Blumen zu pflanzen. Der Duft von Lavendel und Rosen erfüllte die Luft. Doch etwas war anders. Ein kleiner Schuppen am Rand des Grundstücks, den er früher als Werkzeuglager genutzt hatte, war jetzt abgeschlossen. Max ging zu dem Schuppen und untersuchte das Schloss. Es war neu, und jemand wollte offensichtlich verhindern, dass jemand hineinsah. Er beschloss, später zurückzukehren und den Schuppen genauer zu untersuchen.

Er durchstreifte weiter den Garten und entdeckte frische Fußspuren im feuchten Boden. Sie führten zu einem abgelegenen Teil des Gartens, wo die alten Eichenbäume Schatten spendeten. Hier fand er ein Taschentuch, das Frau von Blankenfeld gehörte. Es war ein kleiner, aber bedeutender Hinweis.

Während er weiter nach Spuren suchte, erinnerte er sich an das seltsame Verhalten von Sophie. Es war, als ob sie etwas verbergen wollte. Ihre Augen wanderten oft unruhig umher, und sie schien ihm gegenüber nicht ganz ehrlich zu sein. Max beschloss, sie genauer zu beobachten.

Als die Dämmerung hereinbrach, kehrte Max zum Schuppen zurück. Er hatte in einem nahegelegenen Baum eine gute Position gefunden, um den Schuppen im Auge zu behalten. Die Nacht legte sich still über den Garten, und Max wartete geduldig.

Plötzlich sah er ein schwaches Licht flackern. Eine Gestalt huschte durch den Garten, offensichtlich auf der Suche nach etwas. Max folgte ihr vorsichtig und entdeckte, dass sie den Schuppen aufschloss und hineinging. Er wartete geduldig, bis die Gestalt wieder verschwand, und dann untersuchte er den Schuppen.

Drinnen fand er alte Dokumente und eine Kiste voller Briefe. Einer der Briefe fiel ihm besonders ins Auge. Es war ein alter Liebesbrief, geschrieben von einem Mann namens Heinrich an Frau von Blankenfeld. Heinrich war vor vielen Jahren im Dorf verschwunden und niemand wusste, was aus ihm geworden war.

Max wusste, dass dieser Schuppen der Schlüssel zu vielen Geheimnissen war. Er durchsuchte die Kiste und fand weitere Briefe, die eine heimliche Affäre zwischen Frau von Blankenfeld und Heinrich offenbarten. Doch warum hatte sie diese Briefe aufbewahrt, und was war mit Heinrich passiert?

Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er drehte sich um und sah Sophie, die ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. „Was machst du hier?“ fragte sie scharf.

„Ich könnte dich das Gleiche fragen“, antwortete Max ruhig. „Warum bist du hier?“

Sophie seufzte tief und ließ die Schultern sinken. „Ich wollte sicherstellen, dass niemand diese Briefe findet. Es sind alte Geschichten, die niemandem helfen.“

„Alte Geschichten haben oft neue Bedeutungen“, sagte Max. „Was weißt du über Heinrich?“

Sophie setzte sich auf eine alte Holzkiste und schaute Max an. „Heinrich war der Geliebte von Frau von Blankenfeld. Sie liebten sich sehr, aber ihre Beziehung war ein Skandal. Heinrich verschwand plötzlich, und niemand wusste, was mit ihm passiert war. Einige sagen, er sei aus Scham geflohen, andere behaupten, er sei von den Dorfbewohnern fortgejagt worden.“

„Und was glaubst du?“ fragte Max.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Sophie. „Aber ich glaube, dass Frau von Blankenfeld nie aufgehört hat, ihn zu lieben. Sie hat diese Briefe all die Jahre aufbewahrt.“

Max wusste, dass er tiefer graben musste. Die Vergangenheit der von Blankenfelds war voller Geheimnisse, und die Wahrheit über das Verschwinden der Baronin könnte irgendwo darin verborgen sein. Er beschloss, am nächsten Tag ins Dorf zu gehen und nach weiteren Hinweisen zu suchen.

Am nächsten Morgen machte sich Max auf den Weg ins Dorf. Er wusste, dass er vorsichtig vorgehen musste, um das Vertrauen der Dorfbewohner zu gewinnen. Viele von ihnen waren verschlossen und misstrauisch gegenüber Fremden.

Er begann seine Suche bei Karl, dem alten Fischer, der ihm bereits wertvolle Hinweise gegeben hatte. Karl saß wie immer am Hafen und flickte seine Netze.

„Karl, ich brauche deine Hilfe“, sagte Max. „Ich habe Hinweise gefunden, die darauf hindeuten, dass Heinrich und Frau von Blankenfeld eine Affäre hatten. Weißt du etwas darüber?“

Karl schaute auf und nickte langsam. „Ja, das habe ich gehört. Heinrich war ein guter Mann, aber seine Liebe zu Frau von Blankenfeld brachte ihm nur Ärger ein. Viele Dorfbewohner waren wütend, weil sie dachten, er hätte ihre Probleme verursacht.“

„Weißt du, was mit Heinrich passiert ist?“ fragte Max.

Karl seufzte und schaute aufs Meer hinaus. „Einige sagen, er sei fortgegangen, um ein neues Leben zu beginnen. Andere sagen, er sei in den Klippen gestürzt und gestorben. Es gibt viele Geschichten, aber keine Beweise.“

Max bedankte sich bei Karl und ging weiter durch das Dorf. Er sprach mit mehreren älteren Dorfbewohnern, aber niemand konnte ihm genau sagen, was mit Heinrich passiert war. Es schien, als ob die Wahrheit tief in den Schatten der Vergangenheit verborgen war.

Am Abend kehrte Max zum Anwesen zurück. Er wusste, dass er mehr über die Beziehung zwischen Heinrich und Frau von Blankenfeld herausfinden musste, um das Rätsel zu lösen. Er beschloss, die alten Briefe im Schuppen noch einmal gründlich zu lesen.

Während er die Briefe durchlas, fiel ihm ein Brief besonders ins Auge. Er war in einer anderen Handschrift verfasst und deutete auf eine heimliche Begegnung hin. Max erkannte, dass dieser Brief entscheidend sein könnte.

Er beschloss, den Brief am nächsten Morgen Sophie zu zeigen. Vielleicht konnte sie ihm helfen, mehr darüber herauszufinden.

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