Flut des Schweigens: Ein Nordsee-Krimi Teil Drei
Verborgene Pfade
Lena und Marie beschlossen, ihre Untersuchungen auf die Geschichte und die möglichen Verbindungen zwischen den verschwundenen Dorfbewohnern und dem alten Kult zu konzentrieren. Sie besuchten die örtliche Bibliothek, um in alten Archiven und Zeitungsartikeln nach Hinweisen zu suchen. In einem vergilbten Zeitungsartikel stießen sie auf eine Geschichte über einen geheimnisvollen Kult, der einst in Westerdeich aktiv gewesen war. Der Kult, der als "Die Bruderschaft des Nebels" bekannt war, hatte in den 1920er Jahren für Aufsehen gesorgt, war aber seitdem in Vergessenheit geraten.
Lena und Marie begannen, die Bruderschaft des Nebels genauer zu untersuchen und fanden heraus, dass sie für eine Reihe von Ritualen und Verschwiegenheit bekannt war. Es schien, als ob die Mitglieder des Kultes die Naturgewalten verehrten und glaubten, dass sie durch ihre Rituale die Stürme kontrollieren und ihren Schutz garantieren könnten. Je tiefer die beiden Frauen in die Geschichte eintauchten, desto mehr Verbindungen fanden sie zwischen den verschwundenen Dorfbewohnern und der Bruderschaft. Sie erfuhren, dass einige der Verschwundenen, darunter auch Jans Bruder, einst Mitglieder dieses Kultes gewesen waren und möglicherweise deshalb spurlos verschwunden waren.
Um mehr über die Bruderschaft und ihre Verbindungen zu den Verschwundenen herauszufinden, sprachen Lena und Marie mit älteren Dorfbewohnern, die sich noch an die Zeit erinnerten, als der Kult aktiv war. Die meisten waren jedoch zurückhaltend und unwillig, über die Bruderschaft zu sprechen. Es schien, als ob sie Angst hatten, die alten Geister wieder aufleben zu lassen. Schließlich trafen sie jedoch auf einen alten Mann namens Heinrich, der bereit war, seine Geschichte zu erzählen.
Heinrich erzählte Lena und Marie, dass die Bruderschaft des Nebels eine mächtige Organisation gewesen war, die das Dorf in ihrer Hand gehabt hatte. Ihre Mitglieder hatten ein Netzwerk aus Geheimgängen und Verstecken in Westerdeich und den umliegenden Inseln aufgebaut, um ihre Rituale und Schmuggelaktivitäten zu verbergen. Heinrich vermutete, dass einige dieser Verstecke noch immer existierten und von den heutigen Nachkommen der Bruderschaft genutzt wurden.
Angespornt durch Heinrichs Informationen, machten sich Lena und Marie daran, die Geheimgänge und Verstecke der Bruderschaft aufzuspüren. Sie entdeckten mehrere versteckte Tunnel und Räume unter den Straßen und Häusern von Westerdeich und fanden Beweise dafür, dass sie noch immer in Gebrauch waren. In einem dieser Verstecke stießen sie auf ein altes Tagebuch, das ihnen weitere Einblicke in die Bruderschaft und ihre Verbindungen zu den Verschwundenen gab.